Munot

Die neue Fassadenbeleuchtung inszeniert den Munot mit einer flächigen Aufhellung des gesamten Gebäudekörpers und der gezielten Betonung einzelner Architekturelemente, wie den seitlichen Wehrmauern, dem Rundturm oder den Caponnièren.

 

Munot | Schaffhausen

Lichtgestaltung: Konzept, Projekt- und Ausführungsplanung, 2017-2020

Der Munot ist das Wahrzeichen von Schaffhausen und wacht als Festung seit über 400 Jahren über die Stadt am Rhein. Jeden Abend um Punkt neun Uhr wird von der Munotwächterin das bekannte Munotglöcklein zuoberst auf dem Turm geläutet - und dies seit 1589 immer noch von Hand.

Die Fassadenbeleuchtung inszeniert den Munot mit einer flächigen Aufhellung des gesamten Gebäudekörpers und der gezielten Betonung einzelner Architekturelemente, wie den seitlichen Wehrmauern, dem Rundturm oder den Caponnièren. Neu wird die Festung von allen Seiten beleuchtet, was das ikonische, runde Gebäude auch in der Nacht als bauliche Einheit erscheinen lässt. Die Rückseite des Munots wird dabei bedeutend zurückhaltender als die Südseite beleuchtet. Nur die obersten Kranzelemente der Rundmauer werden dezent illuminiert, wobei die sogenannten Pfefferbüchsen eine leichte Akzentuierung erfahren. Der Sockelbereich und damit auch der Hirschgraben bleiben im Dunkeln.

Bei der Planung und Umsetzung galt es zu beachten, dass der Munot nicht zuletzt ein Lebensort diverser Tierarten ist. Hierfür wurden die verschiedenen Interessensvertreter und Verbände zum Schutz von Vögeln, Fledermäusen, Insekten, Hirschen und anderen Tieren in die Planung mit einbezogen. Aus diesem Grund wurde ein sehr warmes, “goldweisses” Licht eingesetzt.

Zu festlichen Anlässen wie beispielsweise dem Munotball oder Silvester werden zusätzlich die elegant geschwungenen Dächer der Caponnièren beleuchtet.

Einen besonderen Fokus bei der Erneuerung der Munotbeleuchtung erfährt das im Volksmund genannte „Munotglöggli“: Während im Mittelalter das Läuten der Glocke die Schliessung der Stadttore und der Wirtshäuser ankündigte, hat es heute eher einen nostalgischen Charakter. Während den knapp fünf Minuten, in denen die Munotwächterin das Munotglöggli läutet, werden kleine Lichtquellen zugeschaltet, welche die Glocke präzise illuminieren. Von den verschiedenen Stadtquartieren ist das Munotglöcklein damit nicht nur hör- sondern auch sichtbar.

Bauherrschaft:
Stadt Schaffhausen

Ausführung:
SH Power, Schaffhausen

Fotografie:
Bild1&2: Gino Gallucci
Bild 3&4: Bruno Sternegg

Awards:
1. Platz Deutscher Lichtdesign-Preis 2021
Kategorie Aussenbeleuchtung/Inszenierung